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Sara Walzik: Trickwürfe dank Überstunden

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„Von ihren Trickwürfen können sich viele Spielerinnen noch etwas abschauen“, so Anna Loerper über ihre neue Teamkollegin Sara Walzik. Die linke Flügelspielerin, die vom 1. FC Nürnberg nach Leverkusen wechselte, hat eine ganz simple Erklärung für ihr großes Wurfrepertoire parat – Sonderschichten im Trainingsbetrieb.


Schon als Jugendliche übte Walzik nach dem Training in Fürth zusätzlich und hielt diese Sondereinheiten auch nach dem Wechsel zum 1. FC Nürnberg bei. „Ich hatte den Eindruck, dass die Außenpositionen während der normalen Trainingseinheiten nicht genug zum Zuge kamen und habe dann das Angebot zum Sondertraining von Helfried Müller genutzt“, erklärt Walzik.

Die noch junge Karriere verlief steil bergauf. Über Erlangen und Fürth heuerte sie beim 1. FC Nürnberg an und entwickelte sich binnen kürzester Zeit zur besten Linksaußen der Bundesliga, wie die Fachzeitschrift Handballwoche nach der letzten Spielzeit befand. Neben den Trainern, die die Pharmaziestudentin bislang betreuten, war es vor allem eine Teamkollegin in deren Schatten sie sich entwickelte. „Ich hatte mit Babsi Strass eine sehr gute Spielerin vor mir, von der ich mir viel abschauen konnte, so Walzik.

Um die selbstgesteckten Ziele zu erreichen, erscheint kein Weg zu schwer oder zu weit – Notfalls auch zu Fuß. „Wenn man die Chance auf eine Teilnahme an einem Großturnier mit der Nationalmannschaft hat, dann tut man alles, um dabei zu sein“, so Walzik. Die Mühen zahlten sich aus, Armin Emrich nahm sie mit zu den kontinentalen Titelkämpfen nach Mazedonien, wo nach einer durchwachsenen Auftaktpartie gegen die Gastgeber in den folgenden Partien der internationale Durchbruch gelang.

Fünf Tore gegen Serbien, gar zehn gegen Kroatien und sechs gegen Schweden ließen die Außen nach vier Spieltagen bereits unter die Top Ten der Torschützenliste rücken. "Ich wurde super aufgenommen von der Mannschaft und vom Trainer. Ich habe das Vertrauen von beiden bekommen. Ich weiß, dass ich auch mal Fehler machen kann und das gibt mir viel Selbstvertrauen und hilft mir sehr", so die 22-Jährige zu ihrer Leistungssteigerung.

Hinter Grit Jurack, die wegen ihrer Schwangerschaft die kommende WM verpassen wird, war sie in den vier Spielen bis zum Halbfinaleinzug dabei die Spielerin mit der zweitmeisten Einsatzzeit. Auch in der teaminternen Torschützenliste stand nur Grit Jurack vor ihr. Bei der Wurfeffektivität führt allerdings die Außen, für ihre 21 Treffer benötigte sie lediglich 27 Versuche - fast achtzig Prozent - ein beeindruckender Wert.

Auch die internationalen Spitzenvereine bemerkten den Qualitätszuwachs auf Deutschlands Außenbahn. Trotz lukrativer Angebote entschied sich Walzik bewusst für ein Engagement im Rheinland, wo sie an der Uni Düsseldorf ihr Studium fortsetzen wird.

Der Weg zur Spitzenhandballerin war nicht von vorne herein vorgezeichnet. „Handball hatte in unserer Familie niemand gespielt. Ein Nachbar hat meinen Bruder und mich mal mit zum Training genommen“, erklärt Walzik. Auch Bruder Philipp hat es in die Bundesliga geschafft. Beim Südzweitligisten HC Erlangen ist er im Gegensatz zu seiner Schwester jedoch für das Tore verhindern zuständig.

Für den 20-Jährigen ist Sara bereits jetzt „Bester Handballer aller Zeiten“, denn der Spieler des HC Erlangen gab in dieser Rubrik auf der Seite seines Vereins eben keinen großen Namen aus der Vergangenheit an, sondern seine Schwester. „Das ist natürlich ein Riesenkompliment“, freut sich Sara Walzik.

Sara Walzik
Geburtstag: 18.04.1987
Geburtsort: Erlangen
Nationalität: deutsch
Position: Linksaußen
Größe: 164 cm
Bisherige Vereine:
HC Erlangen (1994-2003)
HG Quelle Fürth (2003-2005)
1. FC Nürnberg (2005-2009)

Länderspiele: 24 A für Deutschland
Deutscher Meister: 2007, 2008
EM 2008: 4. Platz