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Elli Garcia: Energiebündel mit Sprungfedern

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Schwester Franziska, in der kommenden Spielzeit beim Thüringer HC als Kreisläuferin auf Torejagd, ist schuld, dass Elisabeth Garcia die Begeisterung für den Handballsport entdeckte. „Meine Schwester wurde damals beim Schulsport entdeckt und dann wollte ich das machen, was Franzi gemacht hat“, erklärt die 19-jährige Flügelspielerin, die das Handball spielen in ihrer Heimatstadt beim HV Guben erlernte.


Der großen Schwester zog es von Brandenburg nach Ketsch, die Familie folgte acht Monate später und auch Elli fand ihre sportliche Heimat bei der D-Jugend der TSG Ketsch. Bei den für ihre gute Jugendarbeit bekannten Badenerinnen entwickelte sie sich kontinuierlich. Mit der B-Jugend erreichte sie 2006 das Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft, ein Jahr später gelang mit der A-Jugend gar der Titelgewinn. Doch das Jahr 2008 hielt noch mehr für sie bereit. Als Mannschaftskapitänin führte sie die Juniorinnenauswahl zum Weltmeistertitel, der bislang größte Erfolg der noch jungen Karriere.

Die gebürtige Halbkubanerin gilt als eines der Toptalente auf dem linken Flügel. Gegenüber dem Fachmagazin HM äußerte sich in der Januarausgabe (01/09) ihr derzeitiger Trainer Eric Abel über das Potential seines Schützlings. „Wenn ihr nicht die Bodenhaftung abhanden kommt, kann Elli die beste Linksaußen werden, die Deutschland in den letzten Jahren gesehen hat“, so der Coach der TSG Ketsch. Angesichts des überzeugenden Auftrittes ihrer neuen Teamkollegin Sara Walzik bei der letzten Europameisterschaft liegt die Messlatte außergewöhnlich hoch.

Aber Elli scheut die Konkurrenz nicht, im Gegenteil. „Ich freue mich, dass mit Sara jemand gekommen ist, von dem ich noch etwas lernen kann“, erklärt Garcia, die im August ihre Ausbildung als Sport- und Fitnesskauffrau begonnen hat. Neben der beruflichen Perspektive gab es aber vor allem auch sportliche Gründe für den Wechsel rheinaufwärts. „Ich hatte letztlich in Ketsch alles erreicht, was ich erreichen konnte. Da musste ich gar nicht großartig überlegen, als das Angebot kam“, so die neue Nummer Sieben im Elfen-Team.

Anfang Dezember des vergangenen Jahres musste sich Garcia in Heidelberg einer Kreuzband-OP unterziehen. Ein leichtes Ziehen im Knie ließ sie prophylaktisch zum Arzt gehen, der dann die Diagnose stellte. Die Verletzung hatte sich die junge Flügelspielerin bereits vor über einem Jahr zugezogen. Ihre stark ausgebildete Muskulatur ermöglichte die Stabilisierung des Knies und auch die Teilnahme an der WM der Juniorinnen, sowie den Zweitligapartien. Auf 45 Tore kam sie bei ihren 8 Einsätzen in diesem Jahr und bestach dabei vor allem durch ihre Vielseitigkeit. Garcia spielte nicht nur auf der Außenbahn, sondern auch im Rückraum der Badenerinnen.

Trotz der Diagnose absolvierte sie noch vor der Operation drei Ligaspiele für Ketsch und nahm vor der EM in Mazedonien am Lehrgang der Frauennationalmannschaft teil, als sich die Spielerinnen aus Nürnberg und Leipzig noch auf das auszutragende Ligaspiel vorbereiteten. „Das war ein Schnupperkurs, der aber Lust auf mehr gemacht hat. Mein langfristiges Ziel sind natürlich später Einsätze im A-Nationalteam“, so Garcia. „Sie springt wie eine Feder“, äußerte sich der damalige Bundestrainer Emrich beeindruckt gegenüber dem HM und lobte das Energiebündel als „schnell, technisch versiert und äußerst quirlig.“

Nach der Knieverletzung kommt die 19-Jährige jetzt erst wieder richtig in Fahrt, doch das anspruchsvolle Vorbereitungsprogramm der Elfen geht sie problemlos mit. „Ich möchte zunächst wieder auf den Leistungsstand vor der Kreuzband-OP kommen und mich dann natürlich auch weiterentwickeln“, so die Flügelspielerin zu den kurzfristigen Zielen.

Elisabeth Garcia
Geburtstag: 14.03.1989
Geburtsort: Guben
Nationalität: deutsch
Position: Linksaußen
Größe: 171 cm
Bisherige Vereine:
HV Guben, TSG Ketsch (2001-2009)

Länderspiele: 38 Juniorinnen für Deutschland
Juniorinnen-WM: 1. Platz 2008
Deutscher Meister: 2007 (A-Jugend)