This is my life and this is how it reads. For every chapter a thousand memories...

Sebastian Bliß: "Entscheidend ist lediglich der Erfolg, den wir gemeinsam als Mannschaft haben"

image

Torhüter haben im Handball seit jeher eine Sonderrolle. Bei Sebastian Bliß ist das nicht anders. Abseits des Feldes ausgeglichen und für jeden Spaß zu haben, kann Blissi auf dem Feld auch zum Vulkan werden. „Ich brauche die Emotionen, um meine Leistung zu bringen.“ Vor allem die Unterstützung von den Rängen im Sportpark „Am Hallo“ beeindruckt den jungen Keeper.


„Das ist richtig cool, wenn uns so viele Zuschauer unterstützen. Schon mit Delitzsch hatte mich das in der letzten Saison richtig beeindruckt“, verrät Bliß und ergänzt: „Ich kenne keine Halle in der zweiten Liga mit so einer Stimmung.“

Die Karriere des 20-Jährigen steht erst am Anfang, der Weg bislang führte hingegen steil nach oben. Mit zwölf Jahren kam er über die Schule zum Handball bei Concordia Delitzsch. Bereits in der B-Jugend kam er in den Leistungskader, der vier- bis fünfmal die Woche trainierte und entwickelte sich fortan stetig weiter. Die Berufung in die Landesauwahl Sachsen ließ nicht lange auf sich warten.

Nach zwei Spielzeiten in der Oberligamannschaft folgte in der letzten Saison die Berufung in den Zweitligakader durch Uwe Jungandreas. „Der Verein wollte damals einen jungen zweiten Torhüter neben Gabor Pulay haben und da war es auch nahe liegend mir eine Chance zu geben“, blickt Bliß auf den Start seiner Bundesligalaufbahn zurück. Doch wirtschaftlich lief es nicht rund bei den Sachsen, die Insolvenz drohte lange Zeit und schien mit der Lizenzerteilung der HBL überstanden. Anfang August mussten die Concorden dennoch Insolvenz anmelden, standen als Absteiger fest und zogen anschließend auch die Mannschaft vom Spielbetrieb zurück.

Der TUSEM hatte einen Heimspieltermin verloren, einen Torhüter hingegen hinzugewonnen. „Ich habe zunächst ein Probetraining absolviert und dann bin ich mir schnell mit den Verantwortlichen einig geworden und habe schon beim Turniersieg in Wermelskirchen zum ersten Mal für den Verein gespielt“, ist Bliß froh über den glücklichen Ausgang. „Von der Athletik her hatte ich keine Probleme, wir hatten ja auch in Delitzsch schon mit der Vorbereitung begonnen. Ich habe mich schnell eingelebt, denn die Mannschaft hat mich auch super aufgenommen.“

In das Herz der Fans spielte sich Bliß vor allem im Heimspiel gegen den TV Emsdetten. „Da habe ich mich auch mal vor heimischer Kulisse beweisen können. Sonst darf ich ja meistens auswärts ran“, erzählt Bliß mit einem Augenzwinkern und fügt hinzu: „Wichtig ist, dass einer von uns beiden gut hält. Wenn Jan gut hält, dann freue ich mich für ihn. Entscheidend ist lediglich der Erfolg, den wir gemeinsam als Mannschaft haben und nicht der Erfolg eines Einzelnen.“

Zusätzliche Matchpraxis holt sich Bliß auch noch in der Oberligamannschaft des TUSEM. „Ich finde das mit dem Doppelspielrecht eine richtig gute Sache. Wir jungen Spieler können uns da beweisen und nur über Einsatzzeiten verbessert man sich am Ende auch. Ich tu das sehr gerne, weil es mich auch weiter bringt“, so der Keeper über seine Spieler für die zweite Mannschaft des TUSEM. Bliß verkörpert Talent und Ehrgeiz in einem. „Ich trainiere auch neben dem Training noch zusätzlich. Talent hilft nicht weiter, wenn man nicht in jedem Training und in jedem Spiel 100 Prozent Einsatz gibt.“