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"Eine große Portion Wehmut": Khalid Khan zu Abschied und Neubeginn

Im November 2007 übernahm Khalid Khan das Traineramt in Korschenbroich, verpasste mit dem damals abschlagenen Team (2:24 Punkte) nur knapp mit einem Zähler im ersten Anlauf den Klassenerhalt. Mit kleinem Budget folgte eine furiose Regionalligasaison (60:0 Zähler) und zwei eindrucksvolle Spielzeiten im Unterhaus, die mit der Qualifikation zur Eingleisigen Zweiten Liga nun endet.

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Foto: TV Korschenbroich


Im Gespräch mit handball-world.com-Redakteur Christian Stein blickt Khan auf diese Zeit zurück und wirft auch einen Blick auf die kommenden Aufgaben des Erfolgstrainers.

Mit dem TV Korschenbroich wurde die Qualifikation für die eingleisige Zweite Liga geschafft. Wie fällt das Saisonfazit aus?

Khan:
Es war unser Saisonziel, diese Qualifikation zu schaffen und intern hatten wir uns auch das Ziel gesetzt, die 40-Punkte-Marke zu knacken und auch das haben wir geschafft. Das war eine sensationelle Leistung, weil wir das ohne Profis und mit einer sehr jungen Mannschaft mit vielen Spielern aus der Region und nur mit deutschen Spielern geschafft haben. Ich bin stolz, dass wir mit relativ bescheidenen Mitteln dieses Ziel doch so souverän geschafft haben. Wir standen die ganze Saison immer zwischen Platz 5 und 8 und das zeigt die Konstanz, mit der wir uns in dieser Saison bewegt haben. Sowohl auswärts wie auch zu Hause hatten wir keine großen Schwankungen.

Das Kapitel Korschenbroich endet nach fast vier Jahren. Ein Abschied mit Wehmut?

Khan:
Natürlich. Wenn man fast dreieinhalb Jahre lang jeden Tag mit seinen Spielern zu tun hatte – teilweise zweimal am Tag – dann ist da schon eine große Portion Wehmut dabei. Es ist ein großer Verlust für mich, weil ich nicht nur rein sportlich, sondern auch menschlich sehr an den Spielern hänge. Ich habe sie schätzen gelernt und auch viel von diesen Spielern profitiert und sie werden mir mit Sicherheit fehlen. Aber das ist bis jetzt immer so gewesen. Es ist schwer sich zu trennen, aber es wird dann hoffentlich eine neue tolle Mannschaft geben.

Gibt es besondere Ereignisse, die im Gedächtnis geblieben sind?

Khan:
Es sind viele kleine Sachen, an die ich immer wieder denke. Das hat nicht unbedingt mit Sieg und Niederlage zu tun. Was ich mit Sicherheit nicht vergessen werde sind die minutenlangen Standing Ovations, die ich vor dem letzten Spiel vom Publikum bekommen habe. Das war schon beeindruckend. Und ich werde auch nicht die vielen tollen Rückmeldungen, die ich von Spielern und Zuschauern bekommen habe, vergessen. Die ganzen dreieinhalb Jahre waren für mich ein großer Höhepunkt, auch wenn da viele Tiefen drin waren.

Wie geht es mit Khalid Khan ab Juli weiter?

Khan:
Ich bin mit dem DHC Rheinland für die nächste Saison der Bundesligamannschaft einen Vertrag eingegangen. Darauf hat Geschäftsführer Heinz Lieven mir die Hand gegeben. Ich gehe davon aus, dass ich ab dem 1.7. die Funktion als Cheftrainer in Dormagen antreten werde. Allerdings ist es so, dass ich zu meiner Überraschung seit dem Schiedsurteil der HBL noch nichts aus Dormagen vernommen habe.

Gibt es noch andere Optionen?

Khan:
Ich hatte verschiedene Optionen, habe aber aufgrund der Einigung mit Dormagen den anderen Klubs eine Absage erteilt. Damit gibt es für mich neben Dormagen keine weitere Option.

Vielen Dank für das Interview.